Tätigkeitsfelder der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft

Ziel des Vereins war und ist die Erhaltung, Pflege und Nutzung des Nachlasses von Wilhelm Ostwald.

 

Bereits in der Satzung von 1990 werden als Aufgaben genannt:

·                    Nutzung des Landsitzes als Begegnungsstätte

·                    Erfassung und Katalogisierung des Nachlasses

·                    Publikationen aus dem Nachlass

In den ersten Jahren dominierten die Sanierung des Parks und der Gebäude, um das Anwesen für Besucher und Gäste attraktiv zu gestalten und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Arbeitsämter in Grimma und Leipzig, die Kämmerei des Muldentalkreises, das Regierungspräsidium Leipzig und die Denkmalpflege unterstützten diese Bemühungen. Im Jahre 1994 waren die Sanierungsarbeiten an den Hauptgebäuden weitgehend abgeschlossen, und in der Tagungsstätte fanden die ersten Veranstaltungen statt. Der Verein leistete mit seinen Veranstaltungen einen Beitrag zur Deckung der Kosten. Mit dem Staatlichen Liegenschaftsamt in Leipzig konnte ein Vertrag über die Pflege des Anwesens abgeschlossen werden. Nach 1994 verringerte sich die finanzielle Förderung durch den Freistaat  Sachsen und die lokale Kulturförderung.

Die bereits im Juni 1975 von Prof. Dr. Hermann Berg von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ins Leben gerufene Vortragsreihe „Großbothener Gespräche“ konnte seit April 1990 fortgeführt und mit Konzerten und Ausstellungen bereichert werden. Am 22. September 1990 sprach Professor Dr. Manfred Eigen, Nobelpreisträger und Direktor des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen „Zum Ursprung des Lebens“ in Großbothen und ein Jahr später, am 7. September 1991, Professor Dr. Ilya Prigogine, Nobelpreisträger und Direktor der internationalen Institute für Physik und Chemie Brüssel zum Thema „The time Paradox – its Resolution“

Die ersten Arbeiten zur Erfassung der Bibliothek von Wilhelm Ostwald begannen mit Unterstützung des Arbeitsamtes im Jahre 1991, und ab 1996 richtete die Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die Erschließung des wissenschaftlichen Nachlasses von Wilhelm Ostwald.

Zum 100jährigen Jubiläum des Physikalisch-chemischen Institutes der Universität Leipzig im Jahre 1998 konnte als erstes Ergebnis der Erschließung der umfangreichen Korrespondenz von Wilhelm Ostwald der Briefwechsel mit seinen Assistenten veröffentlicht werden.

Im Sommer 1996 erschien das erste Heft der „Mitteilungen der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft“.

Bis zum Jahre 1999 konnte im Rahmen von Ordnungsarbeiten ein Überblick über die Bestände der Bibliothek an Sonderdrucken, Fotos, Gemälden und der gegenständlichen Exponate erarbeitet werden.

Ab dem Jahr 2000 konzentrierte sich die Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft auf die Vorbereitung des 150. Geburtstages von Wilhelm Ostwald im Jahre 2003. Mit der Hilfe der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, gelang es in diesem Zeitraum, eine kommentierte Neuauflage der autobiografischen „Lebenslinien“ von Wilhelm Ostwald zu publizieren.

An den Vorbereitungen für die Jubiläumsveranstaltungen im Jahre 2003 waren zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen und auch regionale Partner beteiligt. Unser Dank gebührt:

·        der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

·        der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

·        der Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle

·        dem Physikalisch-chemischen Institut und der Kustodie der Universität Leipzig

·        dem Institut für Gestaltung an der Technischen Universität Dresden

·        dem Dresdner Farbenforum

·        dem Fachbereich Polygrafie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig

·        dem Heimatverein Großbothen mit seinem Vorsitzenden Prof. Dr. Fritz Mauer

·        der Gemeindeverwaltung Großbothen

·        der Kultur- und Schulverwaltung im Landratsamt des Muldentalkreises unter der Leitung von Ingrid Feldner und des Landrates Dr. Gerhard Gey.

In den Folgejahren widmete sich der Verein vor allem der Pflege des Landsitzes, der Gebäude, des Parks und der Beetanlagen, der Gestaltung von Projekttagen für Schulklassen, der Betreuung von Besuchern der Gedenkstätte, der Beantwortung von Anfragen, der Bereitstellung von Materialien für wissenschaftliche Arbeiten, der Absicherung von Veranstaltungen, der Ergänzung der Sammlungen über Wilhelm Ostwald und eigenen wissenschaftlichen Arbeiten und Projekten.

 

Im Jahre 2005 musste die Gedenkstätte vorübergehend geschlossen werden, weil das Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen die Finanzierung einstellte. Weder die Vorlage eines von der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft, der Universität Leipzig und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften erarbeiteten Konzeptes, noch zahlreiche Proteste änderten die Haltung des Ministeriums. Dennoch zeichnete die Gesellschaft Deutscher Chemiker die Gedenkstätte als fünfte „Historische Stätte der Chemie“ in Deutschland aus.

Im Jahre 2006 erfolgte die Übergabe der musealen Räumlichkeiten an das Landratsamt Grimma. Das Sächsische Ministerium der Finanzen als Eigentümer entschied 2007, die Liegenschaft unter Beachtung der Schenkungsauflagen zu privatisieren. Die Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft gründete eine Stiftungskommission und reichte ein Konzept für die Übernahme der Gedenkstätte ein. Diese Ausarbeitung fand keine Berücksichtigung. Am 17. Oktober 2008 kündigte der Freistaat Sachsen das Nutzungsverhältnis mit dem Verein für die Hauser „Glückauf“ und „Werk“ sowie den Räumen im Haus „Energie“ zum 31. Dezember 2008.

 

Seit dem 1. Januar 2009 ist die Gerda u. Klaus Tschira Stiftung Eigentümer des Landsitzes.

 

Die Ziele des Vereins ab 2009 sind ersichtlich in der Satzung vom März 2010.

 

 

 

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